Hydraulischer Abgleich zur Optimierung von Heizungsanlagen:

Wann sollte ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden?

Ein hydraulischer Abgleich lohnt sich vor allem dann, wenn die Heizung schlecht reguliert werden kann. Weitere Indizien sind Geräusche an den Heizungen wie Pfeifen oder Rauschen. Ein ganz typisches Merkmal ist auch: Einige Heizungen werden knallheiß, obwohl sie nur auf niedriger Stufe laufen. Oder die Heizkörper bleiben nur lauwarm, obwohl sie ganz aufgedreht sind.

Kann mit jeder Heizanlage ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden?

Prinzipiell ist ein hydraulischer Abgleich nur dann möglich, wenn der Heizkörper eine Rücklaufverschraubung oder voreinstellbare Thermostatventile hat. Mit der Rücklaufverschraubung wird die Sperrung des Heizkörpers am kühleren Rohranschluss erreicht. Während viele Heizungen eine solche Rücklaufverschraubung haben, sind die voreinstellbaren Thermostatventile noch eher selten. Ist beides nicht vorhanden, können voreinstellbare Thermostatventile einbaut werden. Dies kostet dann aber etwa 30 bis 70 Euro für jeden Heizkörper. Außerdem ist es wichtig, ob es sich bei der Heizung um eine Einrohr- oder um eine Zweirohrheizung handelt. Bei Einrohrheizungen ist der hydraulische Abgleich wesentlich komplizierter als bei Zweirohrheizungen.

Wie genau funktioniert ein hydraulischer Abgleich?

Das Ziel des hydraulischen Abgleichs ist, jede Heizung mit dem optimalen Druck und der optimalen Wassermenge zu versorgen. Dafür wird als erstes die Heizlast für die einzelnen Räume berechnet. Dies geschieht anhand der Außenflächen, also Wänden, Decken, Fenstern und Türen. Die errechnete Heizlast wird dann mit der Heizleistung der einzelnen Heizkörper abgeglichen. Dafür wird zusätzlich die Entfernung des Heizkörpers zur Heizungspumpe berücksichtigt. Aus diesen Größen werden sodann die Einstellwerte für jede einzelne Heizung berechnet.

Woran erkenne ich einen geeigneten Handwerker?

Die Energieeinsparverordnung schreibt vor, dass die Handwerker eine schriftliche Erklärung ausstellen, in der sie bestätigen, dass ihre Leistungen der Verordnung entsprechen. Eine solche Bestätigung wird auch für die Förderprogramme verlangt. Fragen Sie den Handwerker vor der Beauftragung, ob er Ihnen diese Bestätigung ausstellen kann.

 

Am einfachsten erklären lassen sich die Inhalte und Unterschiede der beiden Nachweisverfahren für die BAFA- / KfW-Förderung  anhand der Übersicht auf der Rückseite des VdZ Formulares  – Einzelmaßnahme.

 

 

Immer wieder werden uns die gleichen Fragen gestellt: Was ist der Unterschied zwischen dem Verfahren A und B, welche Auswirkungen hat dies auf die Berechnung, welche Tools sind dafür geeignet und vor allem: Wann benötige ich welches Verfahren ? Eigentlich ist es gar nicht so schwierig!

  • Verfahren A:

Berechnung ohne raumweise Heizlast. Man trifft einfach die Annahme, dass die installierte Wärmeüberträgerfläche (z. B. der Heizkörper) mit einer angenommenen Übertemperatur (welche? – z. B. Vorlauf 70°C, Rücklauf 55°C) identisch mit der notwendigen Heizlast ist. Das stimmt zwar nie zu 100 %, kann aber in Anlagen funktionieren, wenn man sich die Rahmenbedingungen für das zu optimierende System VORHER anschaut und diese zu interpretieren weiß. Zwei Aussagen sind sehr kritisch zu betrachten: 1. die 500 m² Grenze für die zu beheizende Nutzfläche und 2. die Ermittlung der Heizflächendurchflüsse anhand einer abgeschätzten Heizlast. Bei einer Flächenheizung wird die notwendige Wassermenge pro Kreis über eine angenommene Heizlast (nach Baualtersklasse) und Spreizung berechnet.

  • Verfahren B:

Berechnung mit raumweiser Heizlast (vereinfachtes Verfahren) inkl. Annahme von
U-Werten in Bestandsgebäuden. Nach unserer Meinung der einzig richtige Weg für Millionen von Gebäuden (Wohn- und Nichtwohnbau) im Bestand. Nur durch die Möglichkeit der Gegenüberstellung von Nachfrage = Heizlast und Angebot = Heizleistung des Heizkörpers/der Überträgerfläche lässt sich eine Systemoptimierung (Druck-, Temperaturniveau und Berücksichtigung der Überdimensionierungsfaktoren der Heizflächen) durchführen. Hinzu kommt der Verzicht auf eine Rohrnetzberechnung für definierte Rahmenbedingungen (Kleine Wohneinheiten, Zonierung der Anlage, Rohrnetzverlauf nicht ersichtlich, reduzierte Heizlast = Volumenströme durch Isolierung der Gebäudehülle/Effizienzhäuser).

Was wird nun bei den aktuellen Fördermaßnahmen BAFA-Heizungsoptimierung und das KFW-Heizungsoptimierung für den Nachweis des hydraulischen Abgleichs benötigt?

Es ist nur Verfahren A notwendig.

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